Grenzverletzung - Der Verlust der Sicherheit

Wir alle haben unsere ganz individuellen Grenzbereiche die wir mehr oder weniger bewusst wahrnehmen können. Werden unsere Grenzen gewahrt, fühlen wir uns sicher und wohl. Bei Überforderung oder auch Verletzung – physischer oder psychischer Art – passiert immer eine Missachtung bzw. Grenzübertretung. Dabei spielt es keine Rolle wie diese im konkreten Fall aussieht. Durch diese Übertretung kann unser Sicherheitsgefühl nachhaltig beeinträchtig werden. Dies passiert oft unbewusst. Unser Organismus kompensiert diesen Verlust der Sicherheit, indem er beispielsweise in einen erhöhten Wachsamkeitsmodus schaltet, um beim kleinsten Anzeichen einer vermeintlichen Bedrohung sofort reagieren zu können.

Wirkungsmechanismus des Polaritätsprinzips im Nervensystem
Diese erhöhte Aktivierung im Nervensystem beeinflusst mittel- bis langfristig unsere Körperfunktionen. Denn die Energie, welche das sympathische Nervensystem darauf verwendet stets in Alarmbereitschaft zu sein, um sofort reagieren zu können, fehlt auf Dauer dem restlichen Organismus, der dabei auf «Sparflamme» gehalten wird. Das parasympathische Nervensystem – das v.a. Verdauungs- und Regenerationsvorgänge steuert – ist in seiner Funktion beeinträchtigt.

Im Weiteren können sich Körperstrukturen, die sich nach einer Verletzung stets «auf der Hut» befinden, unter dieser anhaltenden Dauerbelastung schmerzhaft bemerkbar machen (Bsp. Schleudertrauma).

Therapieansatz

  • Sicherheit schaffen durch orientieren, klären und entkoppeln
  • Grenzen erfahren durch erkunden und erleben
  • Verteidigungsmechanismen erforschen
  • Nervensystem ausgleichen und stärken durch gezielte Körperarbeit
  • Resilienz bzw. Selbstregulationsfähigkeit erhöhen durch sämtliche oben genannte Massnahmen